Tausende Vögel sterben an Fensterscheiben

Für viele tausend Vögel schlägt der Tod aus dem Nichts zu: Sie kollidieren völlig überraschend mit Glasscheiben und brechen sich dabei das Genick. Experten schätzen, dass europaweit täglich 240.000 Vögel auf diese Weise verunglücken. Meistens spielt sich das Drama gänzlich unbemerkt ab. Zu hören ist nur ein dumpfer Schlag gegen die Scheibe. Wenn der Vogel dann auf den Boden fällt, beseitigen Katzen, Krähen und Marder die Überreste oft so schnell, dass die Menschen nichts davon mitkriegen.
 
Glasscheiben sind für Vögel so gefährlich, weil sie nicht als Hindernis erkannt werden. Vor allem wenn sich Bäume oder der Himmel im Glas spiegeln oder durch die Scheibe auf der anderen Seite zu sehen sind, rechnen Vögel nicht mit einem Hindernis und fliegen ungebremst dagegen. Gefährlich sind daher neben Gebäudefenstern vor allem auch gläserne Buswartehäuschen und Glasfassaden.
 
Abhilfe könnte eine vogelfreundliche Gebäudeplanung schaffen, bei der solche "Durchsichten" vermieden werden. Auch spezielles Glas, das wenig reflektiert und für Vögel besser wahrnehmbar ist, ist auf dem Markt. Sinnlos sind dagegen die altbekannten schwarzen Vogelsilhouetten zum Aufkleben. Die Vögel weichen zwar den Silhouetten aus, krachen dann aber leicht versetzt gegen die Scheibe. Punkt- oder Linienmuster, die mindestens ein Viertel der Glasfläche kennzeichnen, schaffen wirksam Abhilfe. Entsprechende Klebefolien oder Gravuren sind erhältlich. Je nach Situation können auch Vorhänge Unfälle verhindern.
 
Weitere Infos finden Sie in der NABU-Broschüre "Glasflächen und Vogelschutz". Für 2 € plus Versandkosten kann sie bestellt werden beim NABU Baden-Württemberg, Tübinger Str. 15, 70178 Stuttgart, Tel. 0711-966 72 12 oder Service@NABU-BW.de.

 

 

 

 

Verzicht auf torfhaltige Blumenerde hilft dem Klima

Tipps für naturverträgliche Alternativen
 
Mit dem Frühling hat auch die Pflanzzeit im Garten und auf dem Balkon begonnen. Um die Natur zu schützen, sollte dabei auf torffreie Blumenerde geachtet werden. Denn der Torf, der im Garten verwendet wird, wächst im Moor. Und damit ein Meter Torf entsteht, vergehen bis zu 1.000 Jahre. Bereits über 95 Prozent der Moore in Baden-Württemberg wurden unter anderem durch den Torfabbau zerstört. Da Moore zahlreichen Pflanzen sowie Tieren einen Lebensraum bieten und zum Klimaschutz beitragen, ist es wichtig, diese zu schützen.
 
Obwohl weltweit nur drei Prozent der Landoberfläche von Mooren bedeckt werden, binden diese mehr Kohlenstoff als alle Wälder auf dem Globus zusammen. Wenn nun aber ein Moor entwässert und Torf abgebaut wird, schadet dies dem Naturhaushalt immens. Große Mengen an Treibhausgasen werden freigesetzt, die den Klimawandel beschleunigen und Tiere sowie Pflanzen verlieren ihren Lebensraum. Dabei verfügt Torf, welcher der Blumenerde beigemischt wird nur über wenig Nährstoffe. Zwar kann er, solange er feucht bleibt, viel Wasser speichern. Trocknet die Erde allerdings, verliert auch der Torf seine Feuchtigkeit. Die bessere und billigere Alternative ist Kompost aus dem eigenen Garten. Auch Rindenmulch oder Holzfasern können bedenkenlos verwendet werden. Wenn diese trocknen, verlieren sie dabei nicht die Fähigkeit, Wasser zu speichern.
 
Torffreie Erde bietet noch weitere Vorteile. Auf Dauer wird die Humus- und Nährstoffversorgung des Bodens verbessert, die Bodenstruktur gefördert, sodass der Garten "aufatmen" kann, und wichtige Bodenlebewesen unterstützen die Erde, indem sie dazu beitragen, den Boden gesund zu halten.
 
Weitere Tipps enthält die Broschüre "Gartenlust". Für 2 Euro plus Versandkosten kann sie bestellt werden beim: NABU Baden-Württemberg, Tübinger Str. 15, 70178 Stuttgart, Tel. 0711-96672-12, Service@NABU-BW.de.   

 

 

 

 

Damit der Garten zum Paradies für Amseln, Meisen und Co. wird....

 
Wer in seinem Garten Singvögel wie Amseln oder Meisen vermisst, auch keinen Igeln sowie Insekten begegnet und sich mehr Natur in den Garten holen möchte, sollte mit der Gestaltung eines naturnahen Gartens beginnen. Denn dort finden zahlreiche Tiere einen Lebensraum.
 
Um Vögel in den Garten zu locken helfen Nistkästen, damit die Tiere eine Brutmöglichkeit finden. Man sollte darauf achten sowohl Nistkästen für Höhlenbrüter wie Kohl- und Blaumeise aufzuhängen, aber auch für Halbhöhlenbrüter wie Grauschnäpper und Bachstelze. Außerdem können Nisthilfen für Mehlschwalben am Haus angebracht werden. Doch Nistkästen allein reichen nicht aus, damit sich die Vögel im heimischen Garten aufhalten. Denn um ihre Jungen füttern zu können, benötigen die Vögel Insekten zur Nahrung. Dazu kann in einer Ecke des Gartens eine naturnahe, artenreiche Wiese angelegt werden. Diese dient nicht nur Insekten als Nahrungsquelle, sondern auch Schmetterlingen. Daneben schmecken die Früchte einheimischer Sträucher wie die der Kornelkirschen, des Weißdorns oder des Holunders den Vögeln.
 
In einem kleinen Teich finden Frösche, Kröten und Molche einen Lebensraum. Und auch Libellen werden dort zu sehen sein. Ein angelegter Reisighaufen in der Ecke des Gartens zieht Igel an, die sich darunter verstecken können. Alle diese Maßnahmen lassen sich sehr einfach umsetzen und bieten viel Freude beim Beobachten der Tiere.
 
Zahlreiche weitere Tipps gibt es in der Broschüre "Gartenlust". Sie kostet 2 € plus Versandkosten und kann bestellt werden beim NABU Baden-Württemberg, Tübinger Straße 15, 70178 Stuttgart, Tel. 0711-9667212 oder Service@NABU-BW.de

Krötenwanderung im März: Vorsicht Autofahrer!

 
Einige Nächte über fünf Grad und ein bisschen Regen - fertig ist das perfekte Amphibien-Wander-Wetter. Viel zu oft endet die alljährliche Wanderung von Kröten, Fröschen und Molchen jedoch tödlich: auf der Straße anstatt im angestammten Laichgewässer, wo eigentlich die Fortpflanzung auf dem Programm stehen sollte. Um die gefährlichsten Brennpunkte im Land zu dokumentieren und gegen das Massensterben auf dem Asphalt vorzugehen, ruft der NABU dazu auf, überfahrene Tiere unter www.gruenes-wegenetz.de zu melden. Nur wenn wir wissen, wo viele Amphibien ums Leben kommen, können wir vor Ort helfen, damit eine dauerhafte Lösung gefunden wird.
 
Wie jedes Jahr sichert der NABU unzählige Straßen im ganzen Land mit Zäunen, damit die Tiere nicht unter die Autos kommen. Doch die ehrenamtlichen Naturschützer können nicht überall sein und die Betreuung der gezäunten Strecken ist aufwändig. Morgens und abends müssen die NABU-Aktiven die Zäune kontrollieren und die Tiere über die Straßen tragen. Viele NABU-Gruppen im Land suchen noch ehrenamtliche Helfer.
 
Fatalerweise ruhen sich die wechselwarmen Amphibien gerne auf dem aufgewärmten Asphalt aus und kommen dabei schnell unter die Räder. Die Tiere sterben selbst dann, wenn sie nicht direkt von einem Auto erfasst werden. Ab Tempo-30 erzeugt ein Fahrzeug einen so großen Luftdruck, dass die inneren Organe der Kröten und Frösche platzen und sie einen grausamen Tod sterben. Nur Slalom zu fahren, hilft daher nicht. Der NABU bittet darum, die Geschwindigkeit auf unter 30 Stundenkilometer zu drosseln und betroffene Straßenabschnitte zu meiden.