Am Montag, 04.08., waren wir bei gutem Sommerwetter um den Lehlewald auf der Suche nach Insekten und anderen Tieren. Dabei konnten wir einige Insekten mit Lupengläsern einfangen und in Ruhe betrachten. So lernten wir verschiedene Insektenordnungen kennen und können nun Großlibellen von Kleinlibellen, Wanzen von Käfern und Bienen von Wespen unterscheiden. Besonders schön war eine Blaugrüne Mosaikjungfer, die wir an einem Teich beobachten konnten. Am Graben fanden wir mehrere dicke Wespenspinnen. Aber natürlich war den meisten klar, dass Spinnen keine Insekten sind. Spinnen haben acht Beine und Insekten sechs. Eine Raubfliege setze sich sogar auf die Hand von Malte und blieb dort eine Zeit lang sitzen.
Am Donnerstag, 07.08., bauten wir gemeinsam Nisthilfen für Wildbienen. Diese bestehen im Wesentlichen aus Holzklötzen aus Hartholz mit unterschiedlich großen Bohrlöchern und abgesägten Schilfstängeln. In den Gängen im Holz nisten bestimmte Wildbienen, wie zum Beispiel Mauerbienen. In hintereinanderliegenden Kammern tragen sie Nektar ein und legen jeweils ein Ei ab. Das Ei entwickelt sich dann zu einer Larve, die sich vom Nektar in der Kammer ernährt und sich schließlich verpuppt. Im nächsten Jahr schlüpfen dann neue Wildbienen. Die meisten davon sind deutlich kleiner als unsere Honigbiene und absolut ungefährlich! Nun müssen wir die Nisthilfe nur noch an einen sonnigen und trockenen Ort stellen und hoffen, dass im nächsten Frühjahr viele Wildbienen darin nisten.
Zwölf Frühaufsteher trafen sich am Sonntagmorgen um 6.30 Uhr zu einer Exkursion der NABU-Gruppe Ofterdingen-Bodelshausen im Dettinger Täle. Ausgehend von unserem Treffpunkt am Parkplatz Hardtsee machten wir unter Leitung von Karl Haldenwang eine Runde durch ein in weiten Teilen von Orkan Lothar stark geschädiges Waldgebiet, das mittlerweile wieder dicht bewachsen ist mit jungen Bäumen.
Wie zur Begrüßung schmetterte ein Zaunkönig sein Lied. Mit einer Folge von Flötenrufen, jeweils dreimal wiederholt, meldete sich eine Singdrossel. Sie war ursprünglich ein Waldvogel. Die einzige Meisenart mit Kopfhaube, die Haubenmeise, war mit ihrem kehligen Girren zu hören. Eine Gartengrasmücke "orgelte" vor sich hin, ein Dompfaffpärchen flog von einer Baumgruppe zur nächsten.
Auch nicht ganz so weit oben bot sich Interessantes: Auf einem Grashalm am Wegesrand entdeckten wir einen Baumweissling. Ein deutliches Merkmal waren die dunklen Adern in seinen hellen Flügeln. Er war wohl noch nicht lange geschlüpft und am kühlen Morgen nicht warm genug um wegzufliegen. Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund saß zuvor schon eine blauflügelige Prachtlibelle auf dem Weg, die einzige Libellenart mit farbigen Flügeln. An den kleinen Tümpeln, die auf dem Weg lagen, waren u.a. Bergmolche, Grasfrösche und die Larvenhülle der Königslibelle zu sehen.
Geübtere Ohren konnten den Flugruf des Schwarzspechtes, der größten Spechtart unseres Gebietes, vernehmen. Gut sichtbar war die Höhle eines Buntspechtes in einer hohen Eiche am Wegesrand. Der Lärm, der von dort kam, ließ eindeutig darauf schließen, dass darin Jungvögel auf Futter warteten. Der Altvogel hielt sich auf Abstand und warnte. Erst als unsere Gruppe sich genügend entfernt hatte, versorgte er seinen Nachwuchs wieder.
Von etwas weiter entfernten Eichen klangen Flötentöne herüber: ein Pirol. Ein goldgelb/schwarzer Singvogel, der den größten Teil des Jahres im afrikanischen Regenwald verbringt. Er ist bei uns selten und lebt sehr heimlich. Auch wir konnten nur seinen Gesang hören. Ein Kuckuck rief unermüdlich seinen Namen. Ihn zu beobachten gelingt kaum. Noch viele andere kleine Sänger wie Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke und Fitis begleiteten unseren Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Bei fast idealen Wetterbedingungen - nur der Wind wehte etwas zu kräftig - traf sich eine Gruppe Interessierter am Sonntagnachmittag zur Libellenführung am Butzensee in Bodelshausen. Edelgard Seggewiße vom NABU Ofterdingen-Bodelshausen, die sich seit zehn Jahren mit der Dokumentation von Libellen befasst, konnte uns vieles aus dem Leben dieser Insektengruppe zeigen und erklären.
Zehn Frühaufsteher trafen sich an einem Sonntagmorgen zur vogelkundlichen Exkursion mit der NABU-Gruppe Ofterdingen-Bodelshausen. Ausgehend vom Treffpunkt am Ortsrand Bodelshausen führte uns Edelgard Seggewiße mit ihren umfassenden ornithologischen Kenntnissen durch verschiedene Lebensräume. Bei bedecktem Himmel ging es zunächst entlang des Krebsbaches mit seinem dichten Gebüsch. Im Unterwuchs und gern am Ufer von Gewässern baut der Zaunkönig - bekannt durch seinen laut schmetternden Gesang - sein kugelförmiges Nest. Es kommt vor, dass ein Männchen bis zu zehn Balznester baut, aus denen sich das Weibchen dann ein passendes aussuchen kann. Eine Etage höher turnten Kohl- und Blaumeisen in Erlen und Weiden.
Ein Stückchen abseits des Baches war eine Bachstelze am Boden auf Nahrungssuche. In nahe gelegenen Hecken konnten wir mehrmals den Gesang der Heckenbraunelle hören, einem spatzengroßen, unauffälligen Vogel mit bleigrauem Kopf und Hals, der nicht ganz einfach zu beobachten war.
Als wir in Richtung Streuobstwiesen wanderten, kam langsam die Sonne durch und wärmte uns auf. Im blühenden Apfelbaum sang der Gartenrotschwanz und ein Wendehals, eine selten gewordene Art, hüpfte einen anderen Baum stammaufwärts. Er ist ein Zugvogel, dem Specht nahe verwandt und ernährt sich von Ameisen und Blattläusen, die er mit seiner klebrigen Zunge anleimt. Im Wegfliegen ließ er seinen wiehernden Ruf hören.
Immer wieder kreisten Rot- und Schwarzmilane über uns. Eines ihrer Unterscheidungsmerkmale ist die unterschiedliche Gabelung des Schwanzes, ein anderes die Färbung des Gefieders. Und ein Mäusebussard ließ sich beim Horstbau beobachten.
Der letzte Teil und zugleich Rückweg unserer Runde führte durch den Wald. Der kleinste Vogel unseres Gebietes, das Goldhähnchen war mit seinem leise wispernden Gesang dort ebenso zu hören, wie die markanten Rufe des größten Rabenvogels, des Kolkraben.
Am Ende der Führung zählten wir ca. 40 verschiedene Arten, die wir entdeckt hatten.
Ein abwechslungsreiches Jahr
Im Rückblick der Vorstandsmitglieder wurden die Ereignisse des vergangenen Jahres nochmals lebendig. Anlässlich der Jahreshauptversammlung in der Lichtstube berichteten sie über Arbeitseinsätze, Führungen und Vorträge.
Die vom körperlichen Einsatz intensivste Aktion fand im September am Bahndamm statt. Zusammen mit dem Albverein haben wir eine Mähaktion im Steilhang durchgeführt um eine Fläche freizuhalten und die Verbuschung zurückzudrängen.
Zur Beobachtung der Graureiher waren wir im Lehle unterwegs. Mit Spektiv und Fernglas schauten wir ihnen beim Horstbau zu. Eine Exkursion durch verschiedene Lebensräume rund um Bodelshausen an einem sonnigen Sonntagmorgen im April ermöglichte uns Einblicke in die heimische Vogelwelt. Bei nicht ganz so gutem Wetter gab es im Bereich Hägnach ein entsprechendes Angebot für Langschläfer.
An einem Augustabend machten wir uns auf die Suche nach Zwerg- und Wasserfledermäusen entlang der Steinlach - mit Erfolg. Einige andere Führungen wie z.B. die Gemarkungsumwanderung mussten witterungsbedingt ausfallen.
Absoluter Höhepunkt des Jahres war im November der Bildervortrag "Sokotra und Sanaa" von Dr. Ursula Barthlen. Faszinierende Eindrücke einer Reise auf die Insel Sokotra im Indischen Ozean, die bis vor kurzem noch nur per Schiff erreichbar war und sich so ihre Ursprünglichkeit bewahren konnte, waren zu sehen. Sanaa, die Hauptstadt des Jemen, gefiel durch ihre weltberühmte, einzigartige Architektur. Wie gewohnt wurde der Vortrag durch eine kleine Ausstellung ergänzt, die ebenso großes Interesse fand.
Mit "Vielfalt in Wolle" - sowohl am Verkaufsstand als auch auf vier Beinen - haben wir uns am Dußlinger Weihnachtsmarkt beteiligt und damit unsere Aktivitäten 2013 abgerundet.
Nach Kassenbericht, - prüfung und Entlastung des Vorstandes folgte eine Ehrung:
1.Vorsitzender Jörg Wieland wurde für 20 Jahre Mitgliedschaft im NABU von seinem Stellvertreter Hartmut Groß mit Urkunde und NABU-Treuenadel ausgezeichnet.
Abschließend folgte der Ausblick auf 2014. In der Jahresplanung sind bewährte Führungen, die Teilnahme am Dorffest und ein neuer Beitrag im Ferienprogramm vorgesehen. Mit gemütlichem Beisammensein klang der Abend aus.