Jahreshauptversammlung 2015

Die Natur im Blick

Herbert Dieter
Herbert Dieter

Jahresbericht, Wahlen und Ehrungen waren die wichtigsten Programmpunkte bei der Jahreshauptversammlung am 27. Februar. Mitglieder, Gäste und Herbert Dieter als Stellvertreter des Bürgermeisters kamen im Vereinsraum Lichtstube im Alten Rathaus zusammen.

 

Der Rückblick, moderiert von Peter Leide, führte nochmals durch die Ereignisse des vergangenen Jahres. Ob Arbeitseinsätze, Exkursionen, Ferienprogramm oder Teilnahme an Dorffest, Warentauschtag und Weihnachtsmarkt, über die ganze Breite an Aktivitäten der NABU-Gruppe wurde berichtet, einzelne Aktionen zusätzlich veranschaulicht durch Bilder.

Arbeitstechnisch am schwierigsten zu bewältigen war der Mäheinsatz am Bahndamm im September. Um eine Fläche offenzuhalten, wurde im Steilhang gemäht, gerecht und das Schnittgut mittels Winde zum Abtransport nach oben gezogen. Morgens früh Vogelstimmen in Dorf, Wald und Flur, mittags Libellen am sonnigen Butzensee in Bodelshausen, abends Fledermäuse an der Steinlach - für jede Tageszeit gab es Beobachtungsangebote.

 

Als weiterer Tagesordnungspunkt standen Wahlen an. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig für weitere 4 Jahre im Amt bestätigt. Im einzelnen sind dies:

 

                                      Jörg Wieland - 1. Vorsitzender

                                      Hartmut Groß - stellvertr. Vorsitzender

                                      Wolfgang Möck - Kassierer

                                      Ilse Leide - Schriftführerin

                                      Peter Leide - Beisitzer.  

 

Angelika Torno-Rebstein und Michael Klett bleiben weiterhin Kassenprüfer.

Für 20 Jahre Mitgliedschaft im NABU wurden Josef Holzner und Karl-Heinz Runge mit Urkunde und NABU-Treuenadel geehrt. Jörg Wieland dankte beiden für ihre langjährige Unterstützung der Gruppe.

                                                  Josef Holzner                                                   Karl-Heinz Runge                                                    

Herbert Dieter, der auch die Entlastung des Vorstandes und die Leitung der Wahl übernommen hatte, bedankte sich im Namen der Gemeinde für die vielfältigen Tätigkeiten des Vereins.

 

Im Ausblick wies Jörg Wieland auf die für 2015 geplanten Aktionen hin, wie sie auch dem Jahresprogramm zu entnehmen sind. Bei gemütlichem Beisammensein klang die Versammlung aus.    



 

Wildschweine im Unterholz

6. März 2015

Eine kleine Gruppe Interessierter traf sich nach Sonnenuntergang an der ZAV Mülldeponie zu einer nächtlichen Wanderung mit Jörg Wieland. Wir wollten sehen und vor allem hören, welche Tiere des Nachts unterwegs sind. Vom Ausgangsort führte uns der Weg durch den Wald Richtung Eckhof.
 
Dank der klaren Nacht waren interessante Himmelsbeobachtungen möglich. Ob Kassiopeia, Orion mit Sirius oder die Bestimmung des Polarsterns, der nahe dem Nordpol des Himmels steht, es gab viele Sterne, Sternbilder und den Planeten Jupiter zu beobachten. Ebenfalls beeindruckend war der Mond - wir hatten kurz nach Vollmond -, der am östlichen Horizont orangerot aufging.
 
Nach einer Strecke auf Waldwegen war im Unterholz lautes Rascheln im Laub zu vernehmen, doch nichts zu sehen. Mehrere Wildschweine machten sich davon. Ansonsten war es ziemlich ruhig, nicht einmal aus der Winterstarre erwachte Grasfrösche und Kröten waren auf Wanderschaft. Dazu waren die nächtlichen Temperaturen zu niedrig. Noch kein dumpfes Knurren der Grasfrösche im Waldteich. Auch Waldkauz und Waldohreule ließen sich nicht locken.
 
So endete die ca. 2-stündige Runde zwar ohne die erhofften Tierstimmen, aber doch mit manch anderen Eindrücken der Nacht.   



Vogelstimmen am Nachmittag

26. April 2015

Bei herrlichem Frühlingswetter trafen wir uns vergangenen Sonntag im Hägnach zu einer vogelkundlichen Führung mit Stefan Schmid. Vogelbestimmung am Nachmittag bietet durchaus auch Vorteile gegenüber dem frühen Morgen: die Sangesfreude ist geringer, das heißt, die einzelnen Vogelstimmen sind besser voneinander zu unterscheiden.
 
Gleich zu Beginn unserer Runde - entlang an blühenden Wiesen und Obstbäumen - war der schwätzende Gesang einer Dorngrasmücke aus einer Hecke zu hören. Sie ist ein Zugvogel und war erst wenige Tage zuvor aus ihrem Winterquartier zurückgekehrt. Im Gegensatz dazu ist die Goldammer das ganze Jahr bei uns. Im Winter kann sie in Trupps auf den Äckern beobachtet werden. Ihren ausdauernden Gesang, ein "zizi zizizi zih", konnten wir mehrfach wahrnehmen.
Neben dem Gesang und der Färbung des Gefieders, so erklärte uns Stefan Schmid vom NABU Ofterdingen-Bodelshausen, sind auch spezielle Verhaltensweisen ein Erkennungsmerkmal. Der Kleiber kann an Bäumen sowohl aufwärts als auch abwärts klettern. Bezieht er eine Bruthöhle, klebt er das Einflugloch mit einer Mischung aus Lehm und Speichel soweit zu, bis es für seine Körpermaße passt. Auf der höchsten Stelle eines noch ziemlich kahlen Walnussbaumes saß ein Gartenrotschwanz, auch er erst seit kurzem wieder zurück aus dem Süden. Im Gegensatz dazu ist der Hausrotschwanz überwiegend innerorts anzutreffen. Mit seiner krächzenden Stimme ist er der erste Sänger bei Tagesanbruch.
Aus der Ferne rief ein Kuckuck seinen Namen, Mäusebussarde und Milane kreisten über uns, verschiedene Meisenarten turnten in den Zweigen und suchten nach Nahrung. Mittels eines Spektivs gelang es, einige Vögel ganz aus der Nähe zu betrachten. Nach gut zwei Stunden kamen wir zum Ausgangspunkt zurück. Mit mehr als zwanzig bestimmten Arten hatten wir ein für diese Tageszeit erstaunliches Ergebnis.   



"Fliegen mit den Händen"

28. August 2015

Viele Fledermaus-Interessierte trafen sich an einem Freitag Abend kurz vor Sonnenuntergang bei idealem "Ausflugswetter" am Kindergarten Au. Der NABU Dußlingen hatte im Rahmen der alljährlich Ende August in über 30 europäischen Ländern stattfindenden Fledermausnacht "Batnight" zur Exkursion eingeladen.
 
Einführend informierte Jörg Wieland über das heimliche Leben dieser fliegenden Säugetiere, aber auch ihre Gefährdung und welche Maßnahmen zum Schutz  getroffen werden können. Ihre Flughaut, die längs der Körperseiten ansetzt und sich zwischen den Fingern und den Beinen bis hin zum Schwanz aufspannt, ermöglicht ihnen die Fähigkeit des Fliegens. Mit der Schwanzflughaut fangen die Tiere wie mit einem Käscher ihre Beute ein.
 
Ab März/April versammeln sich die Weibchen in ihrem Sommerquartier, den sogenannten Wochenstuben. Dort kommen ab Mai/Juni die Jungtiere zur Welt. In den ersten Lebenstagen können sie - angeklammert an die Mutter - auf Nahrungssuche mitgenommen werden. Normalerweise bleiben die Jungen jedoch in der Wochenstube, bis die Mutter von ihrem nächtlichen Jagdausflug zum Säugen zurückkommt. Der Nachwuchs wird mit 4-5 Wochen flügge und fliegt dann selbstständig auf Insektenjagd mit.
Bei zunehmender Dämmerung machte sich die Gruppe auf den Weg Richtung Steinlach zur Beobachtung. Die ersten Fledermäuse ließen auch nicht lange auf sich warten. Gegen den noch hellen Abendhimmel waren ihre wendigen Flugbewegungen auszumachen. Mittels eines Batdetektors gelang es, ihre für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbaren Rufe in hörbare Frequenzen umzuwandeln. Fledermäuse orientieren sich durch das Echo der Ultraschalllaute, die sie aussenden. Dieses Ortungssystem wird auch für die Jagd eingesetzt. Die Laute werden von den Beutetieren reflektiert. Dieses Echo fangen sie mit ihren Ohrentrichtern ein und wissen so genau, wo sie Beute finden. 
Neben Zwergfledermäusen, die im Bereich von Büschen und Bäumen auf Futtersuche unterwegs waren, konnten wir mit Hilfe eines Scheinwerferlichtes über der Wasserfläche der Steinlach jagende Wasserfledermäuse beobachten. Einige Tiere flogen unermüdlich - der Appetit auf Insekten schien groß zu sein.  


 

Schafwanderung zum Kirchholzhäusle

5. September 2015

Warum müssen Schafe geschoren werden? Was ist ihr Lieblingsfutter? Haben die weiblichen Tiere auch Hörner? Diese und andere interessante Fragen kamen von den 13 Kindern, die am Samstag, 05. September 2015 im Rahmen des Sommerferienprogramms mit einer kleinen Schafherde und den NABU-Betreuern unterwegs waren. Ausgangspunkt der ca. 45 Minuten dauernden Wanderung war eine Wiese an der Rottenburger Straße. Neun Schafe brauchten eine neue Weide. Vorbei am Ortsrand von Dußlingen ging es über Fuß- und Feldwege zu einer Streuobstwiese im Kirchholz. Mal im Gänsemarsch und dann wieder eher im Pulk folgten die Kinder den Schafen und diese wiederum den zwei Helfern an der Spitze.
Im Ziel angekommen gab es Hafer als Belohnung für die wolligen Vierbeiner. Hobbyschäfer Peter erklärte, was beim Einzäunen und Versorgen der Herde zu beachten ist. Einige Kinder probierten auch gleich aus, wie das mit dem Strom funktioniert. 
 
An einem Wollvlies konnten die Kinder sehen, wieviel Wolle ein Schaf innerhalb eines Jahres produziert. Das Wollkleid schützt das Tier vor Kälte und Nässe. Außerdem enthält es Wollfett, was beim Anfassen deutlich an den Händen zu fühlen war. Einmal jährlich - meist im Mai - findet die Schur statt. Das macht heiße Sommertage erträglicher und befreit von allem, was sich im Fell eingenistet hat.
Zur Stärkung gab es Getränke und an der Grillstelle wurde eifrig Stockbrot gebacken.