Fledermäuse an der Steinlach

Freitag, 24. August 2018

Im Rahmen der "Europäischen Fledermausnacht" hatte der NABU Dußlingen am vergangenen Freitagabend zu einer Führung eingeladen. Fledermäuse erschienen den Menschen immer verdächtig, da sie in der Nacht unterwegs sind und ein heimliches Leben führen. Einleitend brachte Jörg Wieland für die 19 Teilnehmer etwas Licht in das verborgene Dasein der nächtlichen Jäger.

In Deutschland gibt es zwanzig Arten, die kleinste wiegt 4 Gramm, die größte bringt es auf 35 g Körpergewicht. An der Form ihrer Flügel lässt sich erkennen, wie weit eine Fledermaus zur Jagd ausfliegt. Breite, kurze Flügel bedeuten einen nahen Flug, lange, schmale Flügel einen weiteren. Da sich Fledermäuse von Insekten ernähren, sind auch sie vom Insektensterben betroffen, es gibt zu wenig Futter und somit eine zusätzliche Bedrohung ihres Bestandes. Vielfältige Gärten zum Beispiel helfen Insekten und Fledermäusen. 
Als Sommerquartier benötigen sie Baumhöhlen, Dachböden oder Nistkästen. Manchmal sind sie auch hinter einem Fensterladen zu finden. Den Winter verbringen die Säugetiere schlafend in Höhlen auf der Schwäbischen Alb. Es gibt auch Arten, die bis nach Südfrankreich zur Überwinterung fliegen.
Mit zunehmender Dämmerung ging es vom Treffpunkt am Kindergarten Au in Richtung Steinlach zur Beobachtung. Da das Sehvermögen der Fledermäuse nur schwach entwickelt ist, stoßen sie zu ihrer Orientierung Ortungslaute aus. Deren Echo, das sie mit ihren großen Ohren aufnehmen, hilft ihnen bei der Futtersuche. Da diese Rufe für das menschliche Ohr in der Regel nicht hörbar sind, erklärte Hartmut Groß, wie die Laute mittels eines "Bat-Detektors" in für uns hörbare Frequenzen übersetzt werden können. Fledermäuse haben eine enorme Gedächtnisleistung, sie können ihre Wege abspeichern.
Es dauerte nicht lange und das erste Exemplar war auf einer kleinen Lichtung auszumachen. Zu sehen war ein wendiger Flug, zu hören ein "toktoktok" aus dem Bat-Detektor. Auch über der Wasserfläche der Steinlach suchte ein nächtlicher Jäger nach Nahrung. Am meisten Flugbetrieb - meist von Zwergfledermäusen - herrschte an der Brücke in der Au. Jedes Auftauchen einer Fledermaus im Licht des Handscheinwerfers wurde von Begeisterungsrufen der Kinder begleitet. 
 

 

Blütenrundgang und Vogelstimmen

Sonntag, 15. April 2018

Bei bestem Frühlingswetter am Sonntag, 15. April standen Pflaume und Zwetschge bereits in voller Blüte, fast alle anderen Obstbäume waren noch in der Knospe oder kurz vor dem Aufblühen so wie einige stattliche Birnbäume. Letztere können durchaus ein Alter von bis zu 200 Jahren erreichen. Über 30 Interessierte ließen sich auf einer kleinen Wanderung mit Dirk Wittmershaus vom Obst- und Gartenbauverein Dußlingen und Stefan Schmid vom NABU Ofterdingen-Bodelshausen über Obstbäume und Vogelwelt informieren. 

Ausgehend vom Treffpunkt Kirchholzhäusle ging es zunächst durch Streuobstwiesen Richtung Golfplatz, von dort zum Waldrand und diesen entlang wieder zurück zum Ausgangsort. Über einem angrenzenden Acker sang eine Feldlerche im aufsteigenden Flug ihr Lied bevor sie sich fallen ließ und auf dem Boden nicht mehr auszumachen war. Neben der schädigenden Wirkung von Misteln auf Obstbäume, der Wichtigkeit von Bruthöhlen in alten Bäumen war auch das Für und Wider ganzjähriger Vogelfütterung Thema.

"Eine Meisenfamilie ist einen Zentner Obst wert" - betonte Stefan Schmid die Bedeutung von Vögeln für den Lebensraum Streuobstwiese. Um ihre Jungen zu füttern brauchen Meisen jede Menge Eiweiss in Form von Insekten und Raupen. Am Waldrand waren die Rufe eines Kleibers zu hören. Er kann sowohl aufwärts als auch abwärts klettern. Wenn der Eingang seiner Bruthöhle zu weit ist, mauert er ihn mit einer Mischung aus Lehm und Speichel bis auf seine Körpermaße passend zu. Eine Mönchsgrasmücke meldete sich mit Gesang aber auch mit warnenden Lauten aus dem Gebüsch. Die Rufreihe eines Grauspechtes, die zum Ende hin abfällt, und ein Zilpzalp - daran zu erkennen, dass er seinen Namen ruft - klangen aus Richtung Wald.

Zum Abschluss des Nachmittags waren alle eingeladen zu Kaffee und Kuchen in das Vereinsheim des OGV auf der Maltschach.  

 

 

 

Das 30-jährige Jubiläum als Mittelpunkt

Freitag, 23. Februar 2018

Die Tätigkeiten im Jahr 2017 waren das Hauptthema bei der Jahreshauptversammlung der NABU-Gruppe Dußlingen Ende Februar in der Lichtstube. Über zahlreiche Exkursionen, verschiedene Arbeitseinsätze ebenso wie über Angebote im Sommerferienprogramm berichteten die Mitglieder des Vorstandes. Ob bei der Pflege einer Streuobstwiese, beim Mähen am Bahndamm oder bei Heckenpflege und Baumfällarbeiten, körperlicher Einsatz war immer gefragt.

Im zeitigen Frühjahr ging eine Führung zu den Graureihern im Lehle. Mittels Spektiv gelang es, die Vögel beim Nestbau in den Baumwipfeln näher zu beobachten. Etwas später im April fand der Blütenrundgang gemeinsam mit dem Obst- und Gartenbauverein statt. Bei der kleinen Wanderung im Kirchholz waren die Vogelstimmen ebenso Thema wie die Bedeutung der Streuobstwiesen. Gegen Ende des Sommers war die alljährlich stattfindende Fledermausnacht. An der Steinlach in der Au ließen sich Zwerg- und Wasserfledermäuse bei ihrer nächtlichen Jagd beobachten und mit dem Batdetektor wurden auch ihre Ortungslaute hörbar.

Wichtigste Veranstaltung des vergangenen Jahres war im November die Feier des 30-jährigen Jubiläums der NABU-Gruppe in der Aula der Anne-Frank-Schule. Dr. Ursula Barthlen berichtete in einem Bildervortrag von ihrer abenteuerlichen Reise zu den Baummenschen, den Stein-Korowai im Regenwald West-Papuas. Die Besucher waren eingeladen, das Sagomadenfest und dessen Vorbereitung mitzuerleben.Umrahmt wurde der Nachmittag von einer eindrucksvollen Ausstellung und dem Trommelwirbel der Gruppe Cata Combo. Für das leibliche Wohl sorgten Kaffee und Kuchen.  

Nach dem Kassenbericht und der Verlesung des Prüfungsberichtes wurde dem gesamten Vorstand auf Antrag von BM Hölsch einstimmig die Entlastung erteilt. Er dankte dem NABU für sein vielfältiges Engagement. Mit einem Ausblick von Jörg Wieland auf das Jahresprogramm 2018, hier insbesondere die vogelkundlichen Führungen im März und April, endete die Versammlung.